Nach dem metakognitiven Modell ist der Inhalt negativer, automatischer Gedanken nicht die Quelle eines psychischen Problems, sondern die Art und Weise, wie ein Mensch auf diese Gedanken (beispielsweise mit Sorgen und Grübeln) reagiert.
Die theoretische Grundlage von MCT nach Adrian Wells basiert auf der Annahme, dass spezifische Informationsverarbeitungs- und Aufmerksamkeitsprozesse mit der Initiierung und Aufrechterhaltung emotionaler Probleme assoziiert sind. Nach diesem Modell kommt es im Rahmen psychischer Störungen zu sogenannten kognitiven Aufmerksamkeitssyndromen (CAS), die das Haftenbleiben an spezifischen Denkprozessen beschreiben und mit einer eingeschränkten kognitiven Flexibilität einhergehen. Kognitive Prozesse laufen hiernach auf verschiedenen Ebenen ab, die sich gegenseitig regulieren und der Kontrolle unterschiedlich zugänglich sind. Auf der obersten Ebene stehen Metakognitionen, die den Denk- und Handlungsstil einer Person regulieren. Automatische Kognitionen sind demgegenüber untergeordnet und der bewussten Kontrolle wenig zugänglich. Der konkrete Inhalt von Kognitionen (wie in der klassischen kognitiven Verhaltenstherapie) spielt eine untergeordnete Rolle. Für eine Reihe von Störungsbildern (insbesondere: Generalisierte Angststörung, Depression, Zwangsstörung, Posttraumatische Belastungsstörung u.a) liegen spezifische Störungsmodelle und Behandlungspläne vor und es konnte gute Effektivität nachgewiesen werden.
In dem Workshop werden die Grundlagen und Basistechniken der Metakognitiven Therapie vermittelt. Das theoretische Konzept und die praktischen Strategien werden anhand von Videos, Fallbeispielen und Kleingruppenübungen praxisorientiert vermittelt und erfahrbar gemacht.
Dozentin
Dr. Dipl.-Psych. Lotta Winter
ist Psychologische Psychotherapeutin und Fachbereichsleitung Psychotherapie am Ambulanzzentrum der MHH GmbH und Psychologin an der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie (MHH). Sie studierte Psychologie an der Universität Bremen, promovierte im Arbeitsbereich Klinische Psychologie an der MHH parallel zur Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin bei der DGVT. Sowohl in der klinischen Arbeit als auch wissenschaftlich liegt ihr Fokus auf der dritten Welle der Psychotherapie, insbesondere der Metakognitiven Therapie. Sie ist Vorsitzende des deutschen MCT-Instituts. Darüber hinaus ist sie als Dozentin und Supervisorin an mehreren Aus- und Weiterbildungsinstituten tätig.
Datum und Ort
11.09.2020, 14:00 – 19:00 Uhr & 12.09.2020, 09:30 – 17:00 Uhrverschoben, neuer Termin wird bekannt gegeben
Kosten
275,00 EUR
Fortbildungspunkte
Für diese Veranstaltung erhalten Sie 17 Fortbildungspunkte der Psychotherapeutenkammer Bayern.
Buchung
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